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Talent im Land - das Schülerstipendium für faire Bildungschancen (Hadise Rahimi und Rina Tasholli)

Bildung ist ein fundamentales Gut, wobei jedoch nicht alle SchülerInnen die gleichen Chancen haben, ihren Bildungsweg ohne Hindernisse zu gehen. Die soziale Stellung und wirtschaftliche Lage von SchülerInnen und ihren Familien können oft massive Hürden darstellen. Genau hier setzt das beeindruckende Schülerstipendienprogramm "TiL - Talent im Land" des Kultusministerium Bayerns an. Es hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen, die aufgrund ihrer Biografie besondere Herausforderungen bewältigen müssen, den Weg zum Abitur zu erleichtern. Jährlich werden in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren aus zahlreichen BewerberInnen 30 StipendiatInnen ausgewählt. Es gehören nicht nur Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit und Bildungsverständnis zu der allgemeinen Zielsetzung des Programms, sondern auch die Potenziale und Möglichkeiten der jungen Menschen stehen vor allem im Mittelpunkt. Auswahlkriterien sind gute schulische Leistungen, Motivation, Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit, außerschulische Ambitionen für Begabungsfelder wie Musik, Sport, Kunst oder Naturwissenschaften und soziales bzw. gesellschaftliches Engagement. Die Förderung im Rahmen des Programms erfolgt zum einen in Form von finanzieller Unterstützung und zum anderen in Form von ideeller Förderung, durch attraktive begleitende Seminar- und Workshopangebote, Sommerakademien oder auch Studienfahrten. Die aufgenommenen StipendiatInnen erfahren nicht nur durch die Programmleitung individuelle Beratung und Begleitung, sondern unterstützen sich in einem Netzwerk aus StipendiatInnen und Alumni gegenseitig dabei, ihre Begabungen zu entfalten und zu einem friedlichen Miteinander in der Gesellschaft beizutragen. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es den StipendiatInnen, nicht nur akademisch zu wachsen, sondern auch persönlich und sozial. Seit seiner Einführung hat "TiL - Talent im Land" bereits über 600 SchülerInnen dabei unterstützt, ihre Bildungschancen zu maximieren und ihre Talente zu entfalten. Diese beeindruckende Bilanz unterstreicht die Relevanz und den Erfolg des Programms, das nicht nur individuelle Schicksale verändert, sondern auch zur Schaffung einer inklusiveren und gerechteren Bildungsgesellschaft beiträgt.

So dürfen auch wir, Hadise Rahimi und Rina Tasholli, zwei Schülerinnen des Albertus-Gymnasiums Lauingen, uns als begeisterte TiLerinnen bezeichnen, die das Glück und die Fähigkeiten dazu hatten in dieses Stipendienprogramm aufgenommen zu werden. Rina hat dieses Jahr bereits erfolgreich ihr Abitur hinter sich gebracht und ist somit nun eine TiL-Alumna. Ich selbst werde mein Abitur im Jahr 2024 absolvieren und freue mich weiterhin auf meinem Weg von TiL begleitet zu werden. Sowohl Rina als auch mich ermutigte unsere Lehrerin Frau Ruth Philipp-Schromm zur Bewerbung bei TiL, wofür wir beide ihr sehr dankbar sind.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich mich selbst bereits, allein in einem Jahr als Stipendiatin, in vielen Hinsichten durch TiL weiterentwickelt habe und jede Menge neue Dinge lernen konnte. Man könnte meinen, dass ein Stipendium wie TiL sowas wie zusätzliche Schule ist, doch wenn ihr einen von uns TiLern fragen würdet, würde dies jeder einzelne zweifellos bestreiten. Bei den vielfältigen Seminarangeboten, die uns zur Verfügung gestellt werden, sind alle unsere Interessen vertreten und zudem immer Profis am Start, die ihr Wissen gern mit uns teilen. Dabei haben wir die Möglichkeit uns mit aktuellen und wichtigen Themen auseinanderzusetzen, die in der Schule vernachlässigt werden. Außerdem bildet TiL eine außergewöhnlich zuvorkommende Gemeinschaft, in der man sich sehr familiär fühlen kann. So entstehen ständig viele neue Freundschaften zwischen Jugendlichen mit ähnlichen oder auch sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen, die ohne TiL nicht zustande gekommen wären. Das ist auch der Grund, weshalb wir so gerne die Bezeichnung „TiL-Familie“ verwenden.

Erst am Anfang dieser Sommerferien durfte ich an der Sommerakademie mit einem überaus abwechslungsreichen und interessanten Programm teilnehmen. Zum einen konnte sich jeder am Salem International College für eine Fachrichtung entscheiden und eine Woche professionelle Uni-Kurse erleben und zum anderen wurde uns eine unglaublich großartige Vielfalt an Freizeitaktivitäten wie Bootsfahrten, Turniere oder Abende mit aufregenden Persönlichkeiten angeboten. Ich selbst habe mich für den Kurs Jura angemeldet, in dem ich sowohl im theoretischen Unterricht als auch bei einem Exkurs in die JVA Konstanz einen ausgiebigen Einblick in diesen Bereich erhielt.

Zusammenfassend zeigt sich die Wirksamkeit des beeindruckenden Stipendienprogramms „Talent im Land“ in seiner Erfolgsbilanz darin junge engagierte Menschen zu ermutigen, über sich hinauszuwachsen und ihren Bildungsweg erfolgreich zu gestalten. Unsere persönlichen Erfahrungen verdeutlichen, wie TiL dabei nicht nur akademisches Wachstum fördert, sondern auch in seiner warmherzigen Gemeinschaft unsere Horizonte erweitert und uns im jungen Alter in unseren Leben weiterbringt.

Hadise Rahimi

Rina und Hadise